Grüße von Rasti
Hallo Anke,
hier kommen Grüße von Rasti, Hund der 1000 Abenteuer und Pausenclown, Therapeut für alle gestressten Hunde und Menschen.
War das langweilig in Ungarn!
Obwohl mein Frauchen keinen jungen Hund und keinen Katzenjäger wollte, hat sie genau mich ausgesucht, genau den Richtigen!
Es vergeht seit meiner Ankunft kein Tag, an dem meine Menschen ihre Ruhe haben, denn ich will Action, Spaß und habe Energie ohne Ende! Damit passe ich genau zu meinen Leuten, ich liebe alle 6 Kinder (besonders die Kleinen mit den klebrigen Fingern, die lassen auch schon mal ihr Essen unter den Tisch fallen…), ich hab die Katze, die 3 Kaninchen und die 2 Meerschweinchen zum Fressen gern und meine beiden Chefs staunen jeden Tag über meine Verrücktheiten.
Zum Beispiel klettere ich zu gerne auf die Couch und von da aufs Fensterbrett um in den Garten zu schauen wenn gerade mal drinnen nichts läuft.
Ich habe anfangs alle Schuhe zerlegt, die Vorhänge und Bettdecken- was sollte ich machen – ich brauchte den Kick! Jetzt bin ich auf Kuscheltiere umgestiegen, sortiere den Pappmülleimer um und puzzle mit den alten Pizzakartons.
Draußen beim Spaziergang wollte ich mit den riesigen Hunden – Frauchen nennt sie „Pferde“ - spielen, aber die Aufforderung kam nicht so ganz an…
Überhaupt spiele ich mit allen und jedem und ich fordere auch alle auf, die kleine ängstliche Hündin aus der Nachbarschaft, die mich nur angeknurrt hatte, leider darf sie nie von der Leine, aber immerhin beschnuppert sie mich jetzt schon, den großen 60kg Hund aus dem Dorf, der mein Freund geworden ist und mit dem ich schwimmen gehe.
Alle Schulkinder, wenn ich meine Familienkinder morgens zum Bus bringe und auch den kleinen Hund der bei uns wohnt, Otello, der Macho aus Italien, der mit seinen 7 Jahren und 6 kg denkt, er ist der Größte!
Das war in der ersten Woche echt schwierig mit dem, der wollte nie spielen und was kann man mit so einem anfangen??? Dominanz- was ist das? Der pinkelte überall hin, knurrte mich nur an oder biss, bellte oder jaulte. Und alle liebten den weil er schon eine Woche länger da war- ganz gemein!
Da war auch ich nicht mehr nur nett! Keiner hat mich verstanden und ich war ziemlich verwirrt, wollte es nur allen recht machen und meine Fröhlichkeit versprühen! Frauchen war mit den Nerven am Ende, hatte alle gegen mich, aber ganz viel Liebe für mich.
So viel, dass sie mich wieder hergeben wollte weil es für alle so furchtbar war. Und mich wollten auch schon 2 Leute haben, die tolle Schulbusfahrerin und die Physiotherapeutin, mit der hätte ich rennen können… Überhaupt sind alle Leute, die ich hier kennen gelernt habe begeistert von mir, schmusen gleich und finden mich zum piepen komisch.
Alle grinsen wenn ich herumstolziere sobald ich Witterung habe oder hüpfe und hopse wenn ich gerade nichts zum Jagen oder bewachen habe. Doch ich wollte nur bei meiner Familie sein und keinem etwas Böses - das hat auch der kleine Italiener gemerkt und nach einer Woche wurde alles gut.
Jetzt sind Otello und ich gute Kumpel, ich respektiere seine Macho-Art und lasse ihn in Ruhe (den alten Mann) und er ist viel lockerer geworden, selbstbewusster und zum jagen auch schon zu motivieren…
Heute habe ich Frauchen erschreckt – wieder mal!Vor ein paar Tagen: Nachdem ich zu den Pferden wollte, bin ich dem Elektrozaun zu nahe gekommen, das tat weh! Frauchen hat gaanz lieb mit mir geredet und nach ein paar Minuten konnte ich auch schon wieder wedeln und mich freuen.
Das zweite Mal habe ich selbst etwas Angst gehabt, als der große Hund auf uns zugestürmt kam und meinen Kumpel Otello zerlegen wollte, da habe ich mich ganz nah an Frauchen gehalten, ist zum Glück nichts passiert.
Und heute war ich weg! Als ich schwimmen war, kam so eine blöde Ente dazwischen und die flog direkt vor meiner Nase auf und ich musste hinterher, das dumme Ding flog nicht hoch, immer eine handbreit vor mir her über die ganze große Wiese, an Teichen vorbei, bis ich weiß nicht wohin.
Ich habe nichts mehr gehört und gesehen von Frauchen oder Otello und dann war auch die Ente weg! Frauchen hat eine furchtbare Zeit lang nach mir gesucht, aber ich bin doch Rasti mit dem neuen Zuhause, da wusste ich doch wo ich hingehöre und bin einfach der Nase nach schnell nach Hause gelaufen, über die Straße, an den Hühnern vorbei, ich habe mal wieder alles richtig gemacht und Frauchen war überglücklich als sie um die Ecke kam und ich schon vor dem Haus auf der Treppe saß.
Die hat echt gedacht, ich bin weg! Jetzt muss ich erstmal an der Leine laufen, ist schon klar.
Und welches Abenteuer erleben wir morgen?
Liebe Grüße
Dein Rasti
P.S. Anmerkung von Frauchen:
Liebe Anke,
ich danke Euch von ganzem Herzen für diesen verrückten Hund, der unser ohnehin konfuses Leben bereichert und noch bunter macht. Gerade hat er wieder ein Sofakissen zerkleinert, alleine bleiben ist ja auch sooo langweilig.
Kindergeburtstag mit 12 Kindern im Raum fand er toll, ebenso die Katze unter dem Kanalschacht, die ich retten wollte, die aber blitzschnell mit Rasti hinterher auf einem Baum war. (seitdem mag ich meine Flexileine gar nicht mehr!).
Rasti fühlt sich wohl bei uns und demnächst werden wir etwas strenger sein und ihm ein paar Pflichten eines guten Haushundes beibringen… Oder wir lassen es, denn er lernt so viel von alleine und ist dabei so bezaubernd- warum sollten wir ihn ändern?
Nur das Jagen sollte er ein wenig einschränken, denn das ist echt nervig!:)
Liebe Grüße von Rastis Familie,
wir berichten wieder über die nächsten 1000 Abenteuer.........