Tagebuch von Pogo jetzt Kalle
11. Juli 2010:
Was ist denn nun hier los? Alle Hunde kommen aus ihren Boxen heraus und gehen mit fremden Menschen mit und ich sitz hier immer noch rum.
So nun 14:14 Uhr sagt eine der Frauen und fragt in so ein kleines Teil etwas und etwas später hockt eine Frau vor mir, die Pippi in den Augen hat und mit mir spricht- hol mich doch mal raus, dann siehst du mich richtig.
Sie hat was Leckeres für mich mit( Anm. Redaktion: Leberwurst).Endlich kann ich mal pischen - boah tut das gut. Und dann muss ich schon wieder in so eine doofe Box. Spinnen die denn?
Aber dann komm ich in einen Garten und auf einmal ist da ein anderer Hund- yeah spielen!! Dann werde ich erstmal nass gemacht und total schön von beiden Menschen eingeschäumt, herrlich und dann wieder abgespült und nun rieche ich so anders, aber die Menschen freuen sich ganz doll, also freue ich mich mal mit.
Ohh ich muss mal...und noch mal und noch mal Und die Zweibeiner gucken ganz besorgt. Ahh ich bekomm noch mal was Tolles(a. d. R.: Tabletten gegen Giardien mit Leberwurst). Das ist so klasse hier, dass ich gar nicht schlafen will:)
Wenn die Frau mich ruft und ich komme angelaufen, bekomm ich immer etwas Tolles und sie ist ganz aufgeregt und freut sich total. So mach ich das jetzt immer, das lohnt sich doch.
Da laufen noch so kleine Vierbeiner herum - sie sagen, dass sind die Katzen- aha. Und dann muss ich wieder in die Kiste- oh nein, ich will nicht. Aber es dauert gar nicht lange und dann darf ich an der langen Leine laufen und bekomme ganz viel Lob, weil ich so brav bin.
Frieda, so heißt meine neue Hundefreundin zeigt mir die besten Stellen zum Schnüffeln. Und dann wieder diese Kiste- man ist das nervig. Nun sind wir nicht mehr draußen und Alles ist so interessant hier.
Ich soll immer auf meinen Platz- hää?? - was meint meine Pflegemama denn damit? Aber ich bekomme eine tolle Kaustange und einen Knochen, also leg ich mich doch mal in dieses komische Ding rein.
Jetzt kommt Frieda und ich knurre sie an, die will mir doch nur meinen Knochen klauen. Irgendwann schlaf ich dann ein. Mal sehen was ich morgen Tolles erlebe.
297 Tage später:
So ich heiße nun Kalle und finde diesen Namen ja auch ganz ok. Gesund bin ich auch wieder. Ich hatte nämlich ganz doll Kokzidien und andere Mitbewohner. Jetzt bin ich aber ein richtig hübscher Junge.
Fast alle Frauen kann ich mit meinem Blick um die kleine Kralle wickeln. Es steht ja schon lange fest, dass ich bei meiner Pflegefamilie bleiben kann. Jedenfalls für meine Pflegemama-grins.
Das hat die PM ja ganz geschickt eingefädelt. Irgendwann hat die gesagt zum PP, den ich immer angebellt habe:“ So, ich fahre jetzt mit Kalle zu Edith und Silke und dann machen wir schöne Fotos, damit er vermittelt werden kann.“ Da meinte er nur, dass das ja wohl nicht gehen würde, da ich (Kalle) dann ja wohl sterben würde, so wie ich an der PM und Frieda hänge.
Oh , wie recht er damit hatte:). Also kann ich bleiben:)
Ich habe zwar immer noch Angst vor Fremden und auch manchmal vor meinem PP, aber wenn der was Tolles für mich hat, sind wir die dicksten Freunde. Wenn er schläft, kuschel ich mich bei ihm an, denn dann besteht ja keine Gefahr…
Außerdem mache ich jetzt Mantrailing ( Danke an die tollen Trainerinnen vom Suchhundezentrum-Nord.de) und seit dem kann ich auch ohne Schleppleine laufen und finde fremde Menschen nur noch ein bisschen gruselig. Ich bin ganz brav und mache jeden Tag kleine Fortschritte.
Wir sehen uns auf dem nächsten Pfotentreffen.
Kalle
Anmerkung d. R.: Er ist so lieb und süß, dass wir ihn nie wieder hergeben werden, unsern kleinen Kalle Brackelmann. Er ist halt mein Hund:)