Blind zu sein ist kein Hindernis….
….und deshalb finden auch Hunde mit Handicap in unserem Tierheim eine sichere Unterkunft. Wir nehmen sie in unsere Obhut, denn fast immer sind wir ihre letzte Chance.
Heute ist es mir ein besonderes Bedürfnis, auf unsere blinden bzw. fast blinden Hunde aufmerksam zu machen, denn immer wieder mache ich die Erfahrung, dass die Menschen sich nicht vorstellen können, dass auch ein blinder Hund, der von seinem Besitzer die nötige Sicherheit erhält, sehr gut im Leben zurecht kommt.
Da werde ich mit Fragen konfrontiert, die zugegebenermaßen schon recht komisch auf mich wirken.
„Also, der ist jetzt wirklich blind?“
„Ja, er sieht nichts!“
„Nichts?“ „Wie kann er denn dann laufen?“
„Na mit seinen Pfoten, wie andere Hunde auch!“
Wenn wir einen blinden Hund aufnehmen, bewegt dieser sich unter Seinesgleichen meistens ohne Probleme. Doch erst mal vergehen in der Regel mehrere Wochen, bis er alles erkundet hat. Er muss lernen wo es das Futter gibt, wo er Streicheleinheiten bekommt und wo sein Schlafplatz ist. Doch eines wird immer schwierig sein! Sich in der Gruppe zu behaupten, denn der Stress-Pegel ist bei allen Hunden im Tierheim um einiges größer als in einem Zuhause.
Sie alle sind bei uns in Sicherheit und wir tun unser Bestes, aber blinde Hunde brauchen ihre eigenen Menschen. Menschen die mit ihnen ein Band der Harmonie eingehen und dadurch Vertrauen schaffen. Dann kann auch der Hund wieder Selbstvertrauen entwickeln und glücklich werden.
Mit Benö hat es das Schicksal gut gemeint, er hat seine Familie gefunden aber die Anderen warten noch. Warten auf die sehenden Augen der Menschen, die für diese Hunde die Welt bedeuten kann.
Bitte geben Sie den Chancenlosen eine Chance und den Verzweifelten die Hoffnung zurück!
Ihre/ Eure Moni
Ich war dabei!
Liebe Tierfreunde,
was soll ich Euch sagen: Ich war dabei! Es hat geklappt, ich durfte tatsächlich mithelfen, diejenigen Hunde auf den Transporti zu packen, die im Dezember das große Los gezogen haben und mit nach Deutschland fahren dürfen, wo sie von ihren zukünftigen Familien schon sehnsüchtig erwartet werden.
Das hab ich mir eigentlich schon immer gewünscht, da mal mit anpacken zu dürfen, und heute war es dann soweit.
Ach, es ist einfach unbeschreiblich schön, die Kerlchen aus den Zwingern und Gehegen zu holen und zum Transporti zu bringen, während man ihnen ständig erzählt, wie gut und schön sie es jetzt bald haben werden und welcher tollen Zukunft sie entgegenfahren! Der eine oder andere musste auch getröstet werden, weil Angst vor dem Neuen und Unbekannten zunächst noch die Oberhand hatte, aber es gab auch Hunde, die schneller den Transporti erklommen haben, als die Helfer überhaupt die Tür der Transportbox öffnen konnten!
Begeistert hat mich das souveräne Handling. Jeder der Helfer wusste, was zu tun ist, jeder Handgriff hat gepasst. So muss das sein. Alles ging zügig, umsichtig geplant und mit geringstmöglichem Stress für die Hunde vonstatten.
Zunächst wurde uns gesagt, wo welcher Hund zu finden ist, dann wurden die Hunde aus den Gehegen geholt und einzeln vorgestellt. Es wurden die Chipmarken mit den Eintragungen in den Pässen abgeglichen, anschließend wurde jeder Hund in seine Transportbox verfrachtet. Der Pass kam in die extra an der Box befestigte Klarsichthülle, der Hund wurde auf der Liste „abgehakt“.
Es wurden immer nur wenige Hunde auf einmal zum Transporti gebracht, so dass sie ohne Wartezeit einsteigen konnten. Innerhalb einer halben Stunde war alles passiert. Ganz zum Schluss wurde dann noch mal die Liste mit den Boxen und deren Insassen verglichen - passt alles? Jeder da, wo er hingehört?
Pünktlich zum angepeilten Zeitpunkt konnte der Transporti vom Hof rollen. Na dann, meine Lieben: Gute Fahrt in eine bessere Zukunft! Und vielen Dank den unermüdlichen Helfern, die sich so engagiert dafür einsetzen, den Fellnasen die Reise zu ihren Familien zu ermöglichen!
Eure Conny