Grüße von Sancho
Hallo, jetzt bin ich fast 3 Jahre in meinem neuen Zuhause am Bodensee und hab`s glaub ich ganz gut getroffen. Mein Frauchen hat aber auch einen Hauptgewinn mit mir gezogen.
Als ich hier ankam hatte ich Angst vor Allem und Jedem. Am meisten Angst hatte ich vor Menschen insbesondere großen fremden Männern und das ist noch immer so. Nur jetzt lauf ich nicht mehr gleich weg sondern versteck mich hinter Frauchen – die regelt das schon und sondiert Freund oder „Feind“ - und wenn jemand über meine Angst lacht klärt sie ihn auf. So ein richtiger Prinz Löwenherz werde ich wohl nicht mehr.
Alle Nachbarn und das Praxisteam finden mich übrigens toll weil ich so nett und freundlich bin und haben Verständnis für meine zurückhaltende Art. Den trotz meiner Angst würde ich niemals schnappen. Einige freundliche Nachbarn durften mich nach 2 Jahren endlich auch mal streicheln nachdem ich ihnen monatelang immer nur die Leckerlies abgeluchst habe. Bei Hundebesitzen werde ich schneller „warm“. Gerade neulich hat einer zu meinem Frauchen gesagt dass ich ja wirklich „lachen“ (siehe Bild) könnte. Am Anfang hat man dieses Lächeln nicht gesehen. Ich hab hier ganz viele Hundekumpels gefunden die ich fast jeden Tag beim Gassi treffe. Was das Spielen und Toben auf den großen Wiesen allerdings soll ist mir immer noch unbegreiflich.
Einige Regeln hier in Deutschland sind allerdings komisch. Gejagt werden darf hier grundsätzlich nichts. Kater Fussel nicht weil er zur Familie gehört. Wespen, Bienen, Hornissen und Schlangen nicht weil`s zu gefährlich ist. Nachbarskatzen, Kaninchen, Wildenten etc. nicht weil die Menschen dann plötzlich hysterisch schreien und Pferde, Kühe, Schafe sind eh zu groß und von einem Zaun der beißt umgeben. Nur die Gegenstände die mir Frauchen auf der Wiese wirft darf ich jagen – kann man nicht fressen – soll sie doch selber holen!
Ich hab hier bereits sehr viel gesehen und gelernt - auch mein Frauchen hat was gelernt nämlich dass man vielleicht nicht den Hund bekommt den man will aber immer den, den man braucht. Ich bringe Ihr Geduld und Nachsicht bei J
Noch was liebe PHU habt Ihr Frauchen eigentlich nicht gesagt dass ich ein Hund bin? Wenn ich was Lustiges mache sagt sie Äffchen oder Fröschle, beim Futterklau Diebische Elster, wenn ich nach Futter bettle Vielfraß und wenn ich mal wieder ein „Häufchen“ vom Wegrand nasche Pottsau zu mir. Wenn wir dann ausgiebig kuscheln sagt sie oft ich bin ihr Schmusebär.
Euer Sancho
Hier ein paar Worte an alle zukünftigen Fellnasen – Adoptiveltern: Bitte gebt nicht auf weil es nicht so leicht ist wie Ihr es euch vorgestellt habt. Manche Hunde sind nicht cool und unerschrocken und vertrauen sofort Jedem. Sie brauchen für jeden kleinen „Schritt“ einfach länger. Manche Dinge werde sie nie meistern. Mein Sancho wird nie relaxt durch eine Stadt – und sei sie noch so klein- laufen wenn er dort auf mehr als 5 Menschen gleichzeitig trifft. Dafür ist er vom 1.Tag an mit im Aufzug gefahren, hat kein einziges Mal sein Geschäft in der Wohnung verrichtet, ist freiwillig „klaglos“ ins Auto eingestiegen obwohl ihm anfangs immer schlecht wurde usw. . Sancho ist mein 4. Senior in Folge und ja, die anderen 3 waren „coole Socken“ aber ich lerne geduldig zu sein – bisher keine meiner gut ausgeprägten Eigenschaften- und würde Sancho niemals mehr hergeben. Also traut Euch!
Liebe Grüße von Sanchos Frauchen