Aktuelle Meldung
Ruhe und Sicherheit für geschundene Seelen
Liebe Tierfreunde,
wer ist der größte und schlimmste Schinder in dieser Welt? Wer quält grundlos, verletzt und entwürdigt die Geschöpfe dieser Welt? Wer hat die Macht dazu in dieser Welt?
Der Mensch!
Auf der Straße in Ungarn (und nicht nur dort), in Häusern, auf Gehöften, im Tierheim, in der Tötung, auf der Flucht finden wir sie – die Opfer von gewissenlosen Menschen. Sicher sind es nur wenige Quäler, die meisten Leute behandeln Tiere gut oder sie beachten sie einfach nicht.
Aber wenn Sie sich auf unserer Seite umschauen, können sie zahlreiche Beispiele für gewissenlosen Umgang mit Vierbeinern entdecken.
Da sind zum Beispiel:
- Trudi die sich selbst überlassen mit einem großen Geschwulst war,
- Vicky, die mit zusammengebundenen Beinen einfach ausgesetzt wurde,
- Apacs, der völlig abgemagerte Kettenhund,
stellvertretend für so viele andere.
Was will die Pfotenhilfe Ungarn? Was will unser Team zusammen mit dem Partnerverein Tierschutz-Zentrum erreichen? Was tun wir gemeinsam dafür?
Unsere Kollegen vom Tierschutz-Zentrum klären vor Ort in Ungarn auf.
Die misshandelten Tiere werden durch unsere Hilfe medizinisch versorgt, ihre äußeren Wunden heilen. Das geht relativ schnell, ist mit Einsatz von Geld (Ihren Spenden!) und Fachleuten gut machbar.
Aber wie sieht es aus mit den inneren Verletzungen, den verwundeten Seelen? Auch diese Wunden müssen versorgt werden. Missbrauchtes und verlorenes Vertrauen muss wieder hergestellt werden.
Der Hund, der sich ängstlich weg duckt, wenn sich ihm eine menschliche Hand nähert.
Der Hund, der in Panik gerät, wenn sich ihm ein Mensch nur nähert.
Der Hund, der nicht mehr aus seinem Versteck heraus kommt, wenn auch nur ansatzweise ein Mensch in der Nähe ist.
Der Hund, der zittert und sich ganz flach auf den Boden drückt – vielleicht sieht ihn der Mensch ja dann nicht.
Der Hund, der vor jedem und allem Angst hat, sogar vor den eigenen Artgenossen.
Der Hund, der sich aufgegeben hat und nicht mehr fressen mag.
Der Hund, der sich nicht mehr wehrt und einfach nur noch teilnahmslos da liegt. Der Hund, der …
Und hier wird es schwierig. Es gibt dafür keinen einfachen Weg. Und dieser Weg ist oft sehr lange, oft zu lange.
Was kann helfen? Ruhe und Sicherheit!
Sicherheit finden unsere Schützlinge in zum Teil privaten (Behelfs-)Tierheimen und auf Pflegestellen. Hier bekommen sie regelmäßig und genügend gutes Futter, sie haben ein Dach über dem Kopf bei Wind, Eis, Kälte, Regen, Schnee, Hitze, Sonne, Gewitter. Und mit etwas Glück finden sie dort einen tierischen Kumpel oder einen Menschen, der ihnen zusätzliche Sicherheit, im Idealfall sogar Geborgenheit vermittelt.
Aber wie sieht es aus mit der Ruhe? Ruhe im Tierheim, in einer Tötung? Waren sie schon einmal in einer solchen Einrichtung? Dort herrscht das Gegenteil von Ruhe!
Beim kleinsten Anlass bellt einer der Insassen los, der nächste fällt ein, der vielstimmige, gewaltige Chor legt los und verwandelt das Gelände in ein Tollhaus mit überwältigendem Lärm. Stress!
Ein Hund gönnt möglicherweise– warum auch immer – dem anderen das Fressen im Maul nicht. Stürzt auf ihn los, attackiert. Erschreckt lässt der Angesprungene alles fallen, flüchtet, versteckt sich. Stress!
Zwei Fellnasen beschnuppern einander, setzen dazu an sich nebeneinander zu legen. Eine Dritte stürzt hinzu, knurrt und vertreibt den Schwächeren. Stress!
Ein Hund hat ein Stöckchen gefunden. Ein zweiter möchte es ihm wegnehmen. Der ursprüngliche Besitzer lässt nicht los. Es wird geknurrt und gekämpft. Weitere Vierbeiner mischen sich ein. Es entsteht höchst gefährliches Kampfgewühl, Anfang einer Beißerei. Die Streithähne können nur noch durch einen Wasserstrahl getrennt werden. Stress!
Ruhe – diese dringend benötigte, heilsame Ressource – ist in den vielfach belegten Zwingern in Tötungen und Tierheimen ein Fremdwort. Manche Hunde haben Glück. Sie finden einen Paten, dürfen in einen Einzel- oder Doppelzwinger umziehen, oder sie erhalten die Chance ins Tierschutz-Zentrum/ Swiss Ranch umziehen zu dürfen. Oder sie gehören zu den Glücklichen, mit denen durch eine Patenschaft gearbeitet wird, um ihr Vertrauen zu den Menschen ganz allmählich in Mini-Schrittchen wieder aufzubauen.
Aber Hunde, die wirklich Gelassenheit und Ruhe ausstrahlen, die findet man in ungarischen Tierheimen sehr selten. Die einzige, wirklich dauerhaft heilende Maßnahme ist die Vermittlung in eine geduldige Familie, die ihr neues Familienmitglied ganz allmählich und in aller Ruhe, ohne Erwartungen und Druck ankommen lässt.
Auch das gibt es in Ungarn. Die Zahl der Vermittlungen durch unsere Kollegen vom Tierschutz-Zentrum und durch unser Werben für diese Hunde, ist in den letzten beiden Jahren gestiegen. Aber leider sind es noch immer viel zu wenige „Felle“, die dieses Glück haben.
Und so leisten wir eben immer noch Vermittlungshilfe auch nach Deutschland und in die Nachbarländer. Nicht, weil das Vermitteln ins Ausland so schön ist, sondern weil es oft die einzige Chance für eine geschundene Hundeseele ist, ein artgerechtes, freies und schönes Leben im Familien-Rudel zu bekommen.
Bitte helfen Sie mit, Ruhe und Sicherheit für die geschundenen Seelen zu beschaffen, sei es durch Spenden, Patenschaften, Mitarbeit im Team oder durch die Aufnahme eines Notfalls in Ihre Familie.
Pfotenhilfe Ungarn Team
Copyright: Anne für Pfotenhilfe